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Bernhard BrembergerLager und Ausländerunterkünfte in Berlin-Tempelhof während des 2. Weltkriegs. Eine erste Zusammenstellung.
(Stand Frühling 2001)Als ich 1998 anfing, mich mit Zwangsarbeit im Bezirk Neukölln zu beschäftigen, existierte eine Liste, welche etwa 50 Lagerstandorte
enthielt. Mittlerweile hat sich deren Zahl weit mehr als verdoppelt. Wenn auch in Tempelhof engagiert geforscht werden würde, könnte sich auch der derzeitige Wissensstand erheblich erweitern. Als kleines Gastgeschenk
aus Neukölln stelle ich diese Liste der bisher bekannten Lagerstandorte und anderer Ausländerunterkünfte in Tempelhof vor und wünsche mir, daß dieser Grundstock durch lokale Forschungen in den nächsten Monaten ähnlich
ausgebaut wird. Diese Zusammenstellung basiert auf der Literatur und auf eigenen Forschungen. Quellen sind vor allem die Arbeiten von Laurenz Demps [D], Matthias Heisig [H], Rainer Kubatzki [K] und Klaus Leutner [L],
Kurt Schilde [Sch], Aufsätze von Thomas Quilitzsch [Q] und Ruth Zantow [Z] in dem Buch über Berlin-Lichtenrade im Nationalsozialismus sowie eigene Forschungen [E] in verschiedenen Standesämtern. Weitere Informationen
sind unter www.zwangsarbeit-forschung.de abrufbar. Die bisher umfangreichsten Listen Tempelhofer Lager von Rainer Kubatzki und Matthias Heisig (aus den Jahren 1999 bzw. 2000) umfaßten je ca. 80 Lager. In der hier
vorliegenden Liste sind über 130 Standorte genannt. Natürlich ist diese Zusammenstellung provisorisch; zu den einzelnen Lagern ist noch detaillierter zu recherchieren. Möglicherweise stellt sich heraus, daß ein Lager
unter verschiedenen Adressen geführt wurde. Evtl. ist die Zuordnung zu den Stadtteilen auch nicht ganz hundertprozentig. Es ist nicht immer klar, für wen die Lager gebaut wurden. Vor allem ist zu prüfen, wer die
Nachfolger der genannten Firmen sind. Dabei ist nicht immer davon auszugehen, daß namensgleiche Firmen von heute mit den damaligen identisch sind. Vor Kurzschlüssen sei hier ausdrücklich gewarnt. 25.1.2001
Nachtrag: Ende Januar 2001 ging mir eine Liste zu, in welcher der Humanitäre Hilfsfond der Siemens AG München die bisher bekannten Lagerstandorte benennt. Durch diese Liste [S] wurden weitere, bisher
unbekannte Lagerstandorte bekannt. Der Humanitäre Hilfsfond ist vor allem mit den Nachweisen für ehemalige Zwangsarbeiter betraut. Ich bin besonders dankbar, daß Siemens in derart offener und aufklärender Art mit dem
Thema umgeht und würde mir wünschen, daß sich andere Firmen an diesem Vorbild orientieren.
1.) Tempelhof, Attilastr. 63/64 Ostarbeiterlager. Ein Insasse des Lagers wurde im September 1944 auf dem
Reichsbahngelände an der Röblingstr. “auf der Flucht erschossen”. [E]2.) Tempelhof, Bäumerplan 15 Im Oktober 1944 verstarb ein im Lager wohnender Glaser aus Litzmannstadt. [E]
3.) Berliner Str. 2, Portal 2, Kopfbau Französische Zwangsarbeiterinnen [Sch] möglicherweise identisch mit Tempelhof, Lager Kopfbau Im Juli 42 starb ein Ostarbeiter aus dem Lager. [E] 4.) Tempelhof, Berliner Str. Weser Flugzeugbau Unterkunftslager 2 Frauen aus Holland, Belgien [E] möglicherweise identisch mit Berliner Str., Ecke Paradestr.
Weser Flugzeugbau Belgische und französische Zwangsarbeiterinnen [Sch] 5.) Tempelhof, Berliner Str. 78 (Tempelhofer Damm?) Arbeitslager. Hinweis auf eine polnische Arbeiterin [E]
6.) Tempelhof, Berliner Str. 126 (Tempelhofer Damm?) Hinweis auf eine Ukrainerin [E] 7.) Tempelhof, Boelckestr. 23a Belgische Arbeiter [H]
8.) Tempelhof, Borussiastr. 22-26 Otto Leh Blechbearbeitung Flugzeugteile, Apparatebau, Tempelhof, Borussiastr. 52 Baracken für 52 Personen [K 694] 9.) Tempelhof, Borussiastr. 45-49
Universum Film AG / Atelierbetrieb Tempelhof (Betriebsgelände der Froelich-Studios) Ausländerlager, Französische Zwangsarbeiter, Baracke für 100 Personen [D 277, K 695, H]
10.) Tempelhof, Colditzstr. 21-23 Paul Knopp KG, Tempelhof, Colditzstr. 21-23 Lager für 100 Mann [K 696] 11.) Tempelhof, Colditzstr. 27-29 Kurt Hodermann, Neue Kühler und Flugzeugteile
Fabriken. Tempelhof, Colditzstr. 27-29 Umbau eines Schuppens für 150 russische Zivilarbeiter; italienische Zwangsarbeiter, zweigeschossige Baracke für 324 ausländische Arbeiter. Auch Niederländer. im September 44
wurde ein italienischer Arbeiter aus dem Lager durch die S-Bahn überfahren. [K 697, E] 12.) Tempelhof, Colditzstr. 35 Gemeinschaftslager der Firma Lorenz
Januar 45: Tod eines belgischen Arbeiters [E] 13.) Tempelhof, Colditzstr. 38 Fa. Lorenz AG Ausländerlager, tschechische Zwangsarbeiter [D 280, K 698, E]
14.) Tempelhof, Columbiastr. gegenüber Einmündung Golßener Str. Standort: Flugplatz, vor Hallen 1, 2 und 3 Deutsche Lufthansa AG, Barackenlager [K 699, E]
15.) Tempelhof, Columbiastr., Neue Flughafenstr., Ecke Lilienthalstr. (heute: Columbiadamm) Weser Flugzeugbau Bremen GmbH, Werk Tempelhof Barackenlager, zunächst für 300 Personen: Russen und Russinnen,
Ehepaare, französische Kriegsgefangene, später für 1200 Mann beantragt Schreibweisen: Lager Weser, Flugzeugbau oder Ostarbeiterlager Weser Flug
Ab Mitte 1943 erblickten dort mindestens 20 Kinder das Licht der Welt, meist von Ehepaaren aus der Sowjetunion. Ein einziges Mal konnte ein Ehepaar im Joseph-Krankenhaus ihr Kind
zur Welt bringen, ansonsten fanden die Geburten im Lager statt. Mitte 43 auffallend viele Ehepaare (meist “Landarbeiter”) aus dem Raum Woroschilograd Von 1943 bis
1945 ist der Tod zweier Ostarbeiter, wie auch zweier Kinder beurkundet, die bei ihren Müttern lebten.. [K 700, E]16.) Tempelhof, Columbiastr., Flugplatz, Tor 9 (heute: Columbiadamm)
Gemeinschaftslager Richthofen Andere Anschrift: Columbiastr. 9, Gemeinschaftslager Richthofen Im Februar 1944 starben mindestens 3 Personen, darunter auch zwei Kinder von Ostarbeiterinnen. Todesursache:
“Ernährungsstörung”, im März 44 ein französischer Schlosser an “Offener Lungentuberkulose”. [D 283, K 701, E] 17.) Tempelhof, Dorfstr. 22, Lager Kurfürst
Gasthaus und Kino als Lager für belgische / niederländische Arbeiter [H] 18.) Tempelhof, Alter Flughafen Deutsche Luft hansa Gemeinschaftslager Lilienthal, vermutlich auch
Lilienthallager Frauen aus Südosteuropa (Serbien, Rumänien, Griechenland) [E] vielleicht identisch mit Lilienthalplatz, Lager der Luft hansa
Am 26.2.45 starb ein Holländer im Splittergraben des Lagers [E, Sch] 19.) Kriegsgefangenenlager 505 (Flughafen) Französische Kriegsgefangene [Sch] Es gab am Flughafen sicher noch mehr Lager
und viele sind nicht eindeutig zu identifizieren. So ist z. B. die Rede von einem Ausländerlager am Flughafen (Durch Luftangriff am 22.3.44 beschädigt) [Sch] ebenso von einem Lager
östlich der Berliner Str., nördlich der Ringbahn Weser Flugzeugbau Vier Massivbaracken für 1200 ausländische Arbeiter [H] Möglicherweise identisch mit einem der weiter oben genannten Lager. 20.) Tempelhof, Germaniastr. 10-11, zwischen Götz-, Felix- und Werbergstr. Firma Schwartzkopf / Luftwaffenbauamt / Steffens & Noelle AG, Tempelhof, Gottlieb-Dunkel-Str. 20
Barackenlager für 280 Kriegsgefangene und ausländische Zivilarbeiter [K 702, Sch, H] 21.) Tempelhof, Germaniastr. 12-20 Grundstück der Grundbesitz Verwaltungs AG, Berlin SW, Saarlandstr. 12,
früheres Betriebsgelände der Hüttenwerke Tempelhof Carl Lerm & Gebrüder Ludewig Barackenbau, Tempelhof Barackenlager für 66 Personen (“Russenlager”), ein tschechischer Arbeiter aus der Germaniastr. 18 starb im
März 44 nach einem Betriebsunfall; bei Kriegsende auch Westarbeiter. [K 703, H, E] 22.) Tempelhof, Germaniastr. 80-83 Richard Weber GmbH Tempelhof, Germaniastr. 80-83 Umbau der Garage zu
Gefangenen-Unterkunftsräumen (für 22 Ausländer) [K 704] 23.) Tempelhof, Germaniastr. 113-125 Ausländerlager, Krupp-Druckenmüller Hinweise auf russische Ehepaare, Februar und März 1945
verstarben zwei Arbeiter und eine Arbeiterin aus der Sowjetunion, ein Säugling sowie ein italienischer Arbeiter. [E] unklar, wieweit sich dieses Lager deckt mit den Baracken
Tempelhof, Germaniastr. 122-123 Roth-Büchner Fünf Baracken [Sch] 24.) Tempelhof, Germaniastr. 133 “Lager” [E] 25.) Tempelhof, Germaniastr. 137/139
Polnische Arbeiter [E] 26.) Tempelhof, Germaniastr. 148-149 Hüttenwerke GmbH, Tempelhof Ausländerlager, tschechische Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen. Anfang 45 auch Belgier (Ehepaar) [D 286,
K 705, E] 27.) Tempelhof, Germaniastr., Gelände zur Oberlandstr. 75-84 Roth Büchner GmbH, Tempelhof, Oberlandstr. 75-84 Barackenlager, 5 Wohnbaracken für 320 Männer und 216 Frauen [K 706] 28.) Tempelhof, Gontermannstr. 10-12 Unterkunft für italienische Zwangsarbeiter [Sch] 29.) Tempelhof, Gottlieb-Dunkel-Str. (50/) 52 Krupp & Drückenmüller GmbH, Eisenhandel
Sowjetische Zwangsarbeiter. Durch Fliegerangriffe verstarben: Am, 29.1.44 das Kind einer Ostarbeiterin (Todesursache: “Minenluftdruck”) sowie am 29.4. zwei Ostarbeiterinnen aus Witebsk. Am 25.4.45 wurde dort ein
Lagerführer, wohnhaft in Wolzig, erschossen. [D 287, K 707, E] 30.) Tempelhof, Götzstr. Roeder Stahlzackwerk Hein KG, Berlin SW 68, Ritterstr. 123
Barackenlager für 150 Mann; mindestens 50 Ostarbeiter [K 708] 31.) Tempelhof, Industriestr. 32-34 Deutsche Eisenhandel AG, Berlin-Charlottenburg Gemeinschaftslager für ausländische Arbeiter,
Drei Baracken, Französische Zwangsarbeiter [D 290, K 709, Sch, E] 32.) Tempelhof, Lilienthalstr., südlich vom Garnisonsfriedhof [?] Deutsche Lufthansa AG, Bauleitung, Kontrollwerkstätte Tempelhof
Barackenlager [K 710] 33.) Tempelhof, Lorenzweg Mindestens eine Polin aus dem Lager bekam in Neukölln ein Kind [E] 34.) Tempelhof, Nackenheimer Str. [soll wohl Nackenheimer
Weg heißen!] Lager, aktenkundig August 43 [E] 35.) Tempelhof, Oberlandstr. 19-22 “Lager” [E] 36.) Tempelhof, Oberlandstr. 26-35
UFA Universum Film AG, Berlin SW 68, Krausenstr. 37-39 Lager für 120 ausländische Arbeiter [K 711] 37.) Tempelhof, Oberlandstr. 36-40 Elektrolux Ostarbeiterlager, Ende 1943 bekam ein Ehepaar
aus der Ukraine im Lager ein Kind; noch am 24.4.45 starb dort eine Arbeiterin. [E] 38.) Tempelhof, Oberlandstr. 85-87 (gegenüber Oberlandstr. 36-38) Elektrolux AG, Tempelhof, Oberlandstr. 36-38
Barackenlager, Zivilrussenlager, 470 Personen [K 712] 39.) Tempelhof, Oberlandstr. 85-93 Fünf Baracken [H] 40.) Tempelhof, Oberlandstr., Ecke Holzmannstr. 11-18 Paersch
& Kersten, Berliner Gummiwarenfabrik, Berlin O 16, Michaelkirchstr. 20 Barackenlager für 160 russische Zivilarbeiter [K 713] vielleicht identisch mit dem Lager Holzmannstr. 11-13 Ein dort
lebender Arbeiter aus dem Raum Orel starb Anfang 44 im Urban-Krankenhaus. [E] 41.) Tempelhof, Ordensmeisterstr. 39 Fa. Erich Timm, Fabrik für Metallbau Ausländerlager [D 301, K 714]
42.) Tempelhof, Ringbahnstr. 16 NBV-Lager, BVG [D 303, K 715] 43.) Tempelhof, Ringbahnstr. 32-34 Paul Linke
Kurz
vor Kriegsende gebar eine Mutter aus Feodosia im Lager ihr Kind. Eine Französin konnte 1944 ihr Kind im Joseph-Krankenhaus zur Welt bringen, ihre Adresse Ringbahnstr. 32 war nicht als “Lager” bezeichnet. [E]44.) Tempelhof, Ringbahnstr. 51-57 oder Borussiastr. 45-49 UFA Universum Film AG, Atelierbetrieb, Tempelhof, Borussiastr. 45-49
Barackenlager für 100 Personen [K 716] 45.) Tempelhof, Röblingstr. 132/136 Ausländerlager, im Sommer 43 Tod eines Franzosen [E] 46.) Tempelhof, Saalburgstr. 2-3
Betriebsgelände der Firma Richard Klinger Gemeinschaftslager, Osteuropäerinnen [E, Sch, H] 47.) Tempelhof, Schaffhausener Str. 44-52, Ecke Germaniastr., Grundstück des Antragstellers Eduard
Linhoff Maschinenfabrik und Kesselschmiede, Tempelhof, Oberlandstr. 104-107 Russenlager, 125 Personen [K 718] 48.) Tempelhof, Schöneberger Str. (Nr. 28?) Firma Konrad Möller Dort wohnte
mindestens ein französischer Arbeiter, der am 24. Mai 1944 im Erdbunker des Grundstücks bei einem Luftangriff starb. Die Adresse ist nicht als Lager bezeichnet. [E] 49.) Schreiberring / Boelckestr. 28
Französische und belgische Zwangsarbeiterinnen, holländische Zwangsarbeiter [Sch] 50.) Tempelhof, Str. 262, Gelände zur Str. 96 Luftwaffengaukommando Berlin Gemeinschaftslager [D 312, K 719]
51.) Tempelhof, Teilestr. 13-15 Sarotti AG Gemeinschaftslager, 2 Baracken, sowjetische Zwangsarbeiterinnen. Im April 44 verstarb eine Ostarbeiterin: “Selbstmord durch Erhängen”. [D 313, K 720,
E, H] 52.) Tempelhof, Teilestr. 34-38 Verband der Berliner Kohlenhändler, Berlin W 30, Wichmannstr. 19 Kriegsgefangenenlager für 120 Gefangene [K 721, H]
53.) Tempelhof, Tempelhofer Weg 2 Fa. Krupp & Druckenmüller Eisenhandel GmbH Ausländerlager mit niederländischen und französischen Zwangsarbeitern [D 314, K 722, E]
54.) Tempelhof, Friedrich-Franz-Str. 26/30 Wohnbaracke des Reichsarbeitsdienstes. Nach einem Fliegerangriff starben am 12.4.45 mehrere “Reichsarbeitsdienstmaiden”. Wie die Baracke während des Krieges genutzt
war, ist noch nicht erforscht. [E] 55.) Tempelhof, Germaniastr. 106-111 Fünf Holzbaracken, im Krieg gebaut, “die auf eine Belegung durch Zwangsarbeiter/innen schließen lassen” [Sch]
1.) Mariendorf, Chausseestr. 6-10 (heute: Mariendorfer Damm)
Gesellschaft für Luftfahrtbedarf mbH, Tirpitzufer 20-24 Beschädigungen durch Luftangriff 23./24.8.43 [K 649]2.) Mariendorf, Chausseestr. 32 Firma Stock & Co
Eine Tschechin nachgewiesen. [E] 3.) Mariendorf, Chausseestr. 232-234, Restaurant Rennbahn (heute: Mariendorfer Damm 221) “Gemeinschaftslager Krebs”
(R. Stock & Co., Marienfelde, Großbeerenstr. 146 86 ausländische Frauen (Frankreich), Im Sommer 44 Ostarbeiter (auch Männer), im Februar 45 brachte eine Französin im Lager ihr Kind zur Welt. [K 650, E] 4.) Mariendorf, Chausseestr. 283, Gasthaus Hönow (heute: Mariendorfer Damm 95) R. Stock & Co., Marienfelde, Großbeerenstr. 146 38 Plätze [K 651]
5.) Mariendorf, Chausseestr., nördlich der Rennbahn (heute: Mariendorfer Damm) Lager 80 des Generalbauinspektors (GBI) [K 652] 6.) Mariendorf, Chausseestr., nördlich der Rennbahn
(heute: Mariendorfer Damm) Lager 81 des GBI [K 653] 7.) Mariendorf, Chausseestr., nördlich der Rennbahn (heute: Mariendorfer Damm) Lager 82 des GBI [K 654]
8.) Mariendorf, Chausseestr., nördlich der Rennbahn (heute: Mariendorfer Damm) Lager 83 des GBI [K 655] 9.) Mariendorf, Dorfstr. 23 (heute: Alt Mariendorf) [E]
10.) Mariendorf, Großbeerenstr. Hinweis auf belgische Zwangsarbeiter, Luftangriff am 25.8.43 [E] 11.) Mariendorf, Großbeerenstr. 2-10 Askania Werke Ostarbeiterlager [E]
12.) Mariendorf, Großbeerenstr. 38-42 Firma Eickel-Schulte polnische Zwangsarbeiter, Anfang 1944 auch Franzosen [D 288, K 656, E] 13.) Mariendorf, Großbeerenstr. 54-55
Maschinenbau Henschel Außenlager des KZ Sachsenhausen, 1944 ca. 650 weibliche Häftlinge [Sch] 14.) Mariendorf, Körtingstr. / Fritz-Werner-Str.
Gemeinschaftslager SA 7 VII/12 der Siemens Apparate und Maschinen GmbH Mindestens 6 Baracken, evtl. weitere Erweiterungsbauten; 1943 Lagerpost eines Franzosen. Die Siemens-Liste spricht von Männern aus Holland und
Frankreich und gibt als Belegungsmöglichkeit 316 an. [H, S] 15.) Mariendorf, Kurfürstenstr. 54, Schulgebäude Ausländerlager der Deutschen Reichsbahn sowjetische Zwangsarbeiter, Ehepaare, ab
Ende 1944 kamen hier mindestens 5 Kinder zur Welt. [D 291, K 657, E] 16.) Mariendorf, Lankwitzer Str. 1-3 Fritz Müller, Mariendorf, Lankwitzer Str.
Belgier, Franzosen, Arbeitern aus Protektorat und anderswo [K 658] 17.) Mariendorf, Lankwitzer Str. 48 u.a. Berliner Gaswerke AG Sept. 1941: Insgesamt 16 Baracken, Französische Kriegsgefangene
[D 293, K 659, Sch, H] 18.) Mariendorf, Lankwitzer Str. 45 (Askania-Lager) Askania AG Niederländische Zwangsarbeiter [D 292, K 660, E] 19.) Mariendorf, Markgrafenstr.
Ausländerlager; Tschechische Zwangsarbeiter [D 300, K 661, E] 20.) Mariendorf, Rathausstr. 33 Lager III der Askania-Werke (auch als Rathausstr. 32 in der Literatur [Sch])
Französische, belgische und polnische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen. 1945 verhungerten dort mehrere Kinder von Französinnen. [E] 21.) Mariendorf, Rathausstr. 42-49
Kreiselgeräte GmbH, Werk Mariendorf Tschechische Zwangsarbeiter [H] 22.) Mariendorf, Rathausstr. 56 Askania AG Barackenlager, vier Baracken durch Luftangriff am 23./24.8.43 beschädigt [D
302, K 662] 23.) Mariendorf, Rathausstr. 95, Markgrafenstr. Maximal-Apparate-Fabrik Paul Willmann, Berlin SW 61, Zossener Str. 56-58 Lager für Kriegsgefangene [K 663, schreibt “Rathenaustr.”,
soll vermutlich. “Rathausstr.” heißen] 24.) Rennbahnstraße,
Lager D 4 Süd der Firma Daimler Benz Alleinstehende bzw. von ihren Männern getrennt lebende Frauen unterschiedlicher Herkunft: Ostarbeiterinnen, Französinnen, Polinnen. [E] 25.) Mariendorf, Ringstr. Lager I der Askania Ostarbeiter, Ehepaare. 1944 und 1945 wurden in diesem Lager 20 Kinder geboren, alle von Ostarbeiterinnen, meist lebten beide Eltern im Lager, mindestens 3 Ehepaare hatten 1943 im Lager geheiratet.
Mindestens 16 Frauen aus der Sowjetunion starben in der Nacht des 24.8.1943 durch einen Fliegerangriff. Ende 1944 bis kurz vor Kriegsende verstarben mehrere Kinder von
Ostarbeiterinnen. [E] möglicherweise identisch mit Mariendorf, Ringstr. 40 Russenlager (Mai 43) [E] [Sch] spricht vom Barackenlager der Askania in Mariendorf, Ringstr. 44-46 [H]
lokalisiert das Lager der Askania Werke mit 3 Massivbaracken Ringstr. / Ecke Gersdorfstr.26.) Mariendorf, Rixdorfer Str. Barackenlager, ital. Lagerpost vom 17.1.45 [H]
27.) Mariendorf, Röblingstr. 132-136 Deutsche Reichsbahn Belgier, Holländer, Franzosen, Ukrainerinnen als Küchenkräfte [L 49 (IL)] 28.) Mariendorf, Str. 78 Firma Stock & Co
Ostarbeiterlager, Ehepaare aus der Sowjetunion [E] 29.) Mariendorf, Trabrennbahn Gemeinschaftslager Süd D 3 Fritz Werner AG Maschinen- und Werkzeugfabrik und Daimler Benz AG
(möglicherweise identisch mit An der Rennbahn, Ausländerlager der Firma Fritz Werner und Gemeinschaftslager an der Trabrennbahn (Lager Süd D 3
) 23 Baracken, Französische und sowjetische Zwangsarbeiter [D 315, K 664, E, Sch]30.) Mariendorf, verlängerte Zastrowstr., Schätzelberge
(heute: Ullsteinstr.) Andere Schreibweise: Gemeinschaftslager Lorenz, Schätzelberge /
Kolonie Schätzelberge, Ausländerlager der Firma Lorenz / Berglager und Barackenlager der Firma Lorenz an der Zastrowstr.) Standort möglicherweise
Schätzelbergstr. C. Lorenz AG Tempelhof, Lorenzweg Barackenlager, 1400 Mann, “auch freie Auslandsarbeiter”. Durch Luftangriff am 23./24.8.43 beschädigt. Mehrere Italienische Militärinternierte starben dort am
29.12.43 nach einem Bombenangriff. [K 669, E, Sch] [H] lokalisiert das Lager in der Zastrowstr. 67-91, heute Ullsteinstr., etwa Philips-Gelände31.) Mariendorf, Zastrowstr., Gelände zum Teltowkanal,
Grundstück des Deutschen Verlages (heute: Ullsteinstr.) Barackenlager für Ausländer [K 668] 32.) Zastrowstr. 114 5 Baracken der Askania AG [H] oder
33.) Zastrowstr. 141-142, Gemeinschaftslager Gutenberg Ein kroatischer Arbeiter aus dem Lager starb kurz nach Kriegsende. [E] 34.) Zastrowstr. 143-151 3 Lagerbaracken [H]
35.) Mariendorf, Zastrowstr. 163 Fa. Ormig AG (heute: Ullsteinstr.) Ausländerlager, sowjetische Zwangsarbeiterinnen und belgische Zwangsarbeiter. Im Februar 1943 als “Russenlager” bezeichnet. Durch
Luftangriff am 1.3.43 beschädigt. Mindestens 3 Frauen aus dem Lager brachten in Neukölln Kinder zur Welt. [D 318, K 666, E] 36.) Mariendorf, Zastrower [sic!] Str. 170 (heute: Ullsteinstr.) Kurt
Hodermann Neue Kühler und Flugzeugteile Fabriken, Tempelhof, Colditzstr. 27 und 29 Barackenlager für 120 Ausländer (möglicherweise nicht ausgeführt). [K 667] 37.) Mariendorf, Großbeerenstraße 33
Gemeinschaftslager SA 7 VII/12 der Siemens Apparate und Maschinen GmbH Die Liste der Siemens AG spricht von deutschen Männern und gibt die Belegungsmöglichkeit mit 20 an. [S]
1.) Marienfelde, Albanstr. Daimler Benz AG, Gemeinschaftslager für ausländische Arbeiter, ca. 80
Baracken für etwa 1.000 Personen. Durch Luftangriff am 23./24.8.43 beschädigt. Holländische, belgische und französische Zwangsarbeiter; lt. Standesamt auch Ostarbeiter; Ehepaare In der Albanstr., Lager D 9, Werk 90 der Firma Daimler Benz starb im März 45 das Kind von Ostarbeitern. [D 274, K 670, E]
möglicherweise identisch mit Lager D 9 Nord an der Rennbahn Dort starb ein Elektriker aus Frankreich bei einem Luftangriff am 24.3.45. [E]2.) Marienfelde, am Bahnhof Marienfelde
SS-Verwaltungsamt und Standort-Arrestverwaltung Bauleitung: Baracken GmbH, Sonderdienststelle im Reichsluftfahrtministerium Lager für 1000 Ausländer [K 672] 3.) Marienfelde, am Bahnhof Marienfelde
SS-Verwaltungsamt und Standort-Arrestverwaltung Bauleitung: Baracken GmbH, Sonderdienststelle im Reichsluftfahrtministerium Barackenlager für 4500 Mann, ausländische Arbeiter, für Luftnachrichtengruppe,
Standort westlich vom Barackenlager Alt Lankwitz [K 673] 4.) Marienfelde, Benzstr. 1 Daimler Benz AG (Ende 1943: Lager der Firma Oceana) Ausländerlager, belgische Zwangsarbeiter [D 276, K 674] 5.) Marienfelde, Buckower Chaussee Rheinmetall Borsig Ausländerlager; durch Luftangriff am 16.1.43 beschädigt. Hinweis auf einen Franzosen [D 278, K 675, Sch, E] 6.) Marienfelde, Buckower Chaussee Daimler Benz AG Ostarbeiterlager, meist alleinstehende
Ostarbeiterinnen, einige Ehepaare. Mindestens 41 Ostarbeiterinnen starben am 24.8.1943 bei einem nächtlichen Bombenangriff. [E] vermutlich identisch mit Marienfelde, Buckower Chaussee, Lager D 4 West
Im März 45 lebten dort Italiener. [E]7.) Marienfelde, Buckower Chaussee 59-75 / Säntisstr. 133-145 18 Baracken für 2100 ausländische Zwangsarbeiter, im Auftrag des RM für Bewaffnung und
Munition für die Daimler Benz AG auf deren Grundstück [D / H] 8.) Marienfelde, Lager D 4 Ost Luftangriff am 24.3.45 [E] 9.) Marienfelde, Buckower Chaussee 114 Ausländerlager
1943 bis 1945 aktenkundig durch den Tod eines Italieners, eines Ostarbeiters und eines Mannes aus Thüringen. [E (T/K)] 10.) Marienfelde, Daimlerstr., Lager D 4 West
Lager mit eigener Sanitätsbaracke, in der 1945 ein Italiener verstarb. (E) 11.) Marienfelde, Daimlerstr. 110 Daimler Benz Eine Baracke [Sch] 12.) Marienfelde, Daimlerstr. 111 Firma Fritz Werner AG Ostarbeiterlager, sowjetische und französische Zwangsarbeiter
Einige Französinnen aus dem Lager bekamen in Neukölln Kinder. Ostarbeiterinnen durften zur Geburt nicht aus dem Lager. Mindestens eine Entbindung fand im Hauslazarett der Fritz Werner AG statt. Im Februar 44
verstarben mindestens ein Kind (5 Monate alt, sowjetischer Eltern) sowie ein französischer Arbeiter aus dem Lager. [D 284, K 676, E] möglicherweise identisch mit Mariendorf, Daimlerstr., Ecke Benzstr.
Fritz Werner AG [Sch:251] [H] nennt die Adresse Daimlerstr. 97-111, spricht von einer Baracke für sowjetische. und franz. Zwangsarbeiter und vermutet, daß es sich um das Lager W 11 handelt.13.) Marienfelde, Daimlerstr. 145 Daimler Benz AG Ausländerlager, sowjetische Zwangsarbeiter, das Lager hatte ein eigenes Lazarett. Luftangriff am 24.3 und am 28.3.45, dabei starben ein in
Kreuzberg wohnender belgischer Schneider und eine Ostarbeiterin aus dem Lager. [D 285, K 677, E] 14.) Marienfelde, Daimlerstr., Ecke Industriestr.
Barackenanlagen GmbH, Sonderdienststelle im Reichsluftfahrtministerium Lager für 300 Personen [K 678] 15.) Marienfelde, Dederingstr., Gelände zur Str. 78
R. Stock & Co., Marienfelde, Großbeerenstr. 146 Lager für 274 ausländische Arbeiter, Erweiterungen für weitere 270 Arbeiter [K 679] 16.) Marienfelde, Fritz-Werner-Str.
[möglicherweise Haus-Nr. 69] Gemeinschaftslager [E] 17.) Marienfelde, Fritz-Werner-Str. Ausländerlager, 7 Baracken [Sch] 18.) Marienfelde Fritz-Werner-Str. 70
Ausländerlager, Fünf Baracken [Sch] 19.) Marienfelde, Großbeerenstr. R. Stock & Co., Marienfelde, Großbeerenstr. 146 Barackenlager für den Hauptausschuß Munition beim Reichsminister für
Bewaffnung und Munition [K 680] 20.) Marienfelde, Großbeerenstr., Fabrikgrundstück Firma Wilhelm Eikelschulte, Mariendorf [K 681] 21.) Marienfelde, Großbeerenstr. 174
DEMAG Motorenwerke AG, Marienfelde, Großbeerenstr. 174 5 Mannschaftsbaracken für Zivilarbeiter (aus Belgien, Holland, Ukraine - Charkow) [K 682, E, Sch] 22.) Marienfelde, Horstenstein
(heute: Horstensteiner Str.) Baumschule Wilke Am 24.5.1944 verstarben 6 dort lebende Belgierinnen im Erdbunker des Grundstücks. Die Adresse ist im Sterbebuch nicht als “Lager” bezeichnet. [E]
23.) Marienfelde, Lichterfelder Ring (die Adresse aus dem Geburtenbuch scheint nicht zu stimmen) Gärtnerei Hempel O.T-Baracke, Ostarbeiter [E]
24.) Marienfelde, Lichtenrader Weg, Gelände zur Eisenbahnstrecke (heute: Motzener Str.) Barackenanlagen GmbH, Sonderdienststelle im Reichsluftfahrtministerium Barackenlager für 6600 Personen. Scheint doch
nicht fertiggestellt worden zu sein. [K 683] 25.) Marienfelde, Lichtenrader Weg (heute: Motzener Str.) Stadt Berlin auch bezeichnet als Wohnlager für auswärtige Arbeiter der
Reichshauptstadt (Vorlager), Lichtenrader Weg Zunächst 400 italienische Bauarbeiter, dann viele andere Arbeiter. Am 16. Januar 1943 verstarben mindestens 6 Müllarbeiter aus der Sowjetunion bei einem Luftangriff;
die Wehrmachtsauskunftstelle meldete den Tod von 47 französischen Kriegsgefangenen, ebenfalls verstorben beim Bombenangriff am 16.1.43 in diesem Lager, mit dem Vermerk “letzter Wohnort unbekannt”. Von August bis
Dezember 1943 starben mehrere Personen aus Polen. [K 684] vermutlich in Verbindung oder gar identisch mit Marienfelde, Lichtenrader Weg Kriegsgefangenenlager, französische Kriegsgefangene;
Luftangriff 16.1.43; 38 Tote [D 296, K 685] 26.) Marienfelde, Säntisstr. [?] 100 Daimler Benz AG Barackenlager für Ostarbeiter; durch Luftangriff beschädigt am 16.1., 23.8. und 2.12.43 [D 307
(schreibt: “Sanitätsstr.), K 686] vielleicht identisch mit Marienfelde, Säntisstr. [?] Daimler Benz AG [D 306 (schreibt: “Sanitätsstr.), K 687] möglicherweise auch identisch mit
Säntisstraße, Ecke Königsgraben, Lager D.4 Ost der Firma Daimler Benz
Ostarbeiterlager, sowjetische Zwangsarbeiter. 1943 und 1944 kamen hier 13 Kinder zur Welt, die Mütter waren Ostarbeiterinnen, bei dreien lebte auch der
Ehemann im Lager. Im Mai 44 starben 2 Ostarbeiter aus dem Lager D 4 Ost Daimler Benz bei einem Bombenangriff am Viktoriapark bzw. im U-Bahnstollen Flughafen. [E]
27.) Marienfelde, Säntisstr. / Daimlerstr. Deutsche Reichsbahn Gemeinschaftslager, sechs Baracken. Italiener, Franzosen, Polen, Ostarbeiter; [D 305 (schreibt: “Sanitätsstr.), K 688 / L 50 (L)]
28.) Marienfelde, Untertürkheimer Str., Ecke Fritz-Werner-Str., Gelände des Auftragsgebers Accumulatorenfabrik Dr. Th. Sonnenschein, Marienfelde, Fritz-Werner-Str. 68 3 Baracken für 40-80
“Russen”, eine Baracke nach Luftangriff ausgebrannt. [K 689, H] 29.) Marienfelde, Wilhelm-von-Siemens-Str. 48 SAM-Lager 1 der Siemens Apparate und Maschinen GmbH. Männer und Frauen aus
Kroatien, die Liste der Siemens AG gibt die Belegungsmöglichkeit mit 287 an. Später ist von Ostarbeitern (52 Männern) die Rede, das Lager wird als Ostarbeiterlager SA VII/10 bezeichnet. [S]
30.) Marienfelde, Wilhelm-von-Siemens-Str. 50
Lager SA 7 VII/1 der Firma Siemens Apparate und Maschinen GmbH Mehrere Hinweise auf kroatische Arbeiterinnen; eine Arbeiterin aus der Steiermark hatte im Gemeinschaftslager
Wilhelm-von-Siemens-Straße eine Totgeburt. Die Liste der Siemens AG spricht von kroatischen Männern, Belegungsmöglichkeit 210. [E, S]
31.) Marienfelde, Str. 473 (heute Nahmitzer Damm) Telefunken 7 bis 8 Baracken, ab Mitte 1943 Außenlager des KZ Sachsenhausen. Ca. 2.000 Gefangene: Polen, Franzosen, Belgier, Spanier, Tschechen. Am 21. / 22.
August 1943 durch Bomben zerstört. Dabei kamen 36 Gefangene ums Leben, wohl auch durch Schüsse der Bewacher. Gefangene wurden zum Teil in das Außenlager Lichtenrade, Bayerische Str. 3 verlegt. Nach Zerstörungen Ende
1944 Verlegung in das Arbeitslager Greifswalder Str. [Z:309ff, 338ff] Für Marienfelde werden außerdem folgende Lager benannt, die möglicherweise mit einem der oben genannten identisch sein können:
1.) Marienfelde Lager Mahlow französische Zwangsarbeiter [D 298, K 670] 2.) Marienfelde AEG-Lager [D 294, K 691] 3.) Marienfelde “Lager Süd” [E] 4.) Marienfelde Stadtverwaltung Berlin Wohnlager für auswärtige Arbeiter der Reichshauptstadt [D 319, K 692] 5.) Marienfelde Arius-Ausländerlager
französische Zwangsarbeiter [D 320, K 693] 6.) Marienfelde “Russenlager” [E]
1.) Lichtenrade, Bayerische Str. 3 (zwischen Würzburger und Bayerischen Str., heute teilweise
Bornhagenweg, Siedlung der Petrus-Stiftung) Seit 1941, anfangs sowjetische Kriegsgefangene; ab August 43 Außenlager des KZ Sachsenhausen, 9 Baracken, 450 bis 500 meist politische Häftlinge aus Deutschland,
Sowjetunion und vielen anderen Ländern. Außenkommando des KZ in der Briesingstr. (Luftschutzkellerbau). und Mahlow [Z]2.) Lichtenrade, Bahnhofstr. 30-32, Gastwirtschaft Schütz
Zwangsarbeiterinnen, vermutlich aus Belgien und Frankreich, evtl. aus Jugoslawien. [Q:287f] 3.) Lichtenrade, Buckower Str. 4 (heute: Töpchiner Weg 189) Fritz-Werner AG Barackenlager, 8 bis
10 Baracken. Meist alleinstehende Frauen aus Frankreich, Belgien Holland, einige Ehepaare; die Zwangsarbeiter arbeiteten für verschiedene Betriebe, Bauern und Einzelfamilien im Bezirk. [E, Q:285-286, H]
4.) Lichtenrade, Buckower Str. 61, Gastwirtschaft Dreißig (heute: Töpchiner Weg 144) 100 bis 150 belgische und französische Kriegsgefangene [Q] 5.) Lichtenrade, Hilbertstr Reichsbahnlager
[E] vielleicht identisch mit Lichtenrade, Hilbertstr. 19-20, Gastwirtschaft Leborius (verschiedene Betriebe, u.a. Fritz Werner AG) 30 bis 50 französische oder belgische Frauen. [Q:287, H]
Mai 1942 ist Hilbertstr. 19 als Lager der Siemens Apparate und Maschinen GmbH dokumentiert; Frauen aus Kroatien, der Slowakei sowie Volksdeutsche lebten hier, als Belegungsmöglichkeit ist 96 angegeben,
6.) Lichtenrade, Lichtenrader Chaussee 6, Restaurant Heymann (heute Lichtenrader Damm bzw. Mariendorfer Damm?) R. Stock & Co., Marienfelde, Großbeerenstr. 146 (für 40 Personen) [K 644]
7.) Lichtenrade, Marienfelder Str. 5 (heute: Barnetstr. 30-34) Reichsbahn Barackenlager: 8-10 Holzbaracken. 1942: 771 osteuropäische Zwangsarbeiter, Ehepaare. 1943 und 1944 durch Luftangriff schwer
beschädigt. Für 1944 und 1945 sind dort 8 Geburten verzeichnet, auch hier waren es meist Ehepaare aus der Sowjetunion. 1945 starben mehrere Kinder, noch
wenige Tage vor Kriegsende starb ein Kind an Lungenentzündung, zwei Tage nach seiner Geburt. [D 299, K 645, L 48 (XLVIII), E, Q:278-284]
8.) Lichtenrade, Roonstr. 3 (heute: Mellener Str.) Deutsche Reichspost, Direktion Berlin Barackenlager (mindestens 8-10, wahrscheinlich sogar 17 Baracken), RPD-Lager 537 bzw. Gemeinschaftslager für
ausländische Arbeiter. Im Februar 44 starben ein Italiener sowie - in der Sanitätsbaracke - das Kind eines Ostarbeiterpaares aus dem Lager Steinstr. 4. [Q] berichtet von Russinnen und Ukrainerinnen sowie von Franzosen.
[D 304, K 717, E, Q:273-275, H] 9.) Lichtenrade, Steinstr. 4
Gemeinschaftslager der Reichspostdirektion Vor allem
Ostarbeiterinnen bzw. Ehepaare aus der Sowjetunion; 1944 bzw. 1945 kamen hier mindestens 12 Kinder zur Welt. [D:311, K 646, E]
[H] 3 Massivbaracken für ausländische Zwangsarbeiter der Askania Werke10.) Lichtenrade, Steinstr. ([Q] nennt vermutlichen Standort Steinstr. 48-51, heute Nr. 46-49)
Deutsche Post, Direktion Berlin “Reichspostdienstlager” Ausländerlager, mindestens 4 bis 6 Holzbaracken. Ab Mai 1942 60 tschechische Zwangsarbeiter, danach Belgier, Holländer, wahrscheinlich auch Franzosen.
Luftangriff am 29.12.43. Ein dreijähriges Kind einer Ostarbeiterin starb Februar 45. [D 310, K 647, E, Q:275-278] [H]: vermutl. RPD-Lager 3/6 Steinstr. 11.) Lichtenrade, Victoriastr. 7
(heute Blohmstr.) Stadtverwaltung Berlin 1943: 600 Personen [D 316, K 648] Auch in Lichtenrade existierten einige noch nicht lokalisierbare Lager, nämlich 1.) Lichtenrade
“Polenlager” [E] 2.) Lichtenrade Daimler Benz Frauenlager [Sch]
1.) Alboinstr. 102, Lager Schwarzkopf (auch Alboinstr. 82-102)
Einige Frauen aus der Sowjetunion bekamen in Neukölln Kinder. [E]2.) Alboinstr. 108 Barackenbau GmbH Berlin-Tempelhof] Ehepaare aus Polen, Franzosen [E; K 671 spricht von Marienfelde,
Albionstr. 108] 3.) Mariendorf, Wagemannstr. / Wurachstr. (Wagemannstr. ist heute Belßstr., Wurachstr. scheint ein Schreibfehler zu sein.) Peiner Walzwerk GmbH Mariendorf
Gemeinschaftslager für ausländische Arbeiter [D 317, K 665] Bei den Randgebieten fehlen die Lager in Neukölln (Tempelhofer Weg u.a.) sowie beispielsweise Lager aus Schöneberg (Bessemerstr. u.a.) oder jenseits der
Berliner Grenze |